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Hausarbeit organisieren

HaushaltHaushalt organisieren: So gelingt die gerechte Aufteilung wirklich

Wer zusammenlebt, kennt die Organisation des Haushalts meist als eine alltägliche Aufgabe oder aber: überhaupt nicht. In den meisten Wohnungen und Häusern ist die Arbeit nämlich noch immer ungerecht verteilt. Und dabei leider: viel zu häufig noch immer zu Lasten der Frauen. Doch es gibt Methoden, die den Ausgleich bringen können.

Ein Loblied singen könnte man über sie: die Frau! Noch immer nämlich ist sie die unangefochtene Heldin des Hauses. In Wirklichkeit gibt es kaum Hausherren – Hausdamen sind es, die die Welt beherrschen.

Sie bringen die Kinder zur Kita, gehen einkaufen, waschen die Wäsche, putzen Fenster und helfen dem Nachwuchs bei den Hausaufgaben. Ohne Frauen geht in den allermeisten Haushalten noch immer gar nichts. Fraglich ist jedoch, wie sehr die gemeine Hausfrau sich tatsächlich über diese Lobpreisungen freuen dürfte. Zwar ist ihnen der Dank in den meisten Fällen sicher – gesellschaftliche Ehrung wie bei den Karrieresprüngen von Männern oder gar eine ordentliche Entlohnung bleiben dabei allerdings auf der Strecke.

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Hausarbeits-Gleichstand gibt’s weltweit noch nirgendwo

Es handelt sich in diesem Fall um kein Problem in fernen Ländern oder in ausgesuchten sozialen Milieus. Es ist ein Problem, das sich durch unsere gesamte Gesellschaft zieht. Fast überall auf der Welt.

In Deutschland waschen einer Studie zufolge ganze 8 Prozent der Männer die im Alltag dreckig gewordene Kleidung selbst. Man könnte auch sagen: 92 Prozent der Männer überlassen die Wäsche der Frau. In der betroffenen Studie schreiben die Autoren sogar, dass kein einziger der verbliebenen Männer antwortete, dass er sich dieser Aufgabe dann auch „immer“ oder wenigstens „meistens“ annimmt. Nicht einer.

Am schärfsten ist das Problem der ungleich verteilten Hausarbeit aber nicht in WGs oder Wohnungen junger Paare. Die Verteilung bei Eltern mit Kindern im Haushalt, vor allem besonders jungen, ist am ungerechtesten. Noch immer geht nur jeder dritte Vater in Elternzeit und vielen Männern ist noch gar nicht wirklich bewusst, wie viel Arbeit zuhause gemacht werden muss.

Die Grafik zeigt, wie viele Minuten Männer und Frauen pro Land durchschnittlich jeden Tag für Aufgaben im haushalt aufbringen
Bild: Verteilung der Hausarbeit zwischen den Geschlechtern nach Ländern Quelle: OECD; ZEIT Online/Statista 2014

Es ist nur ein Teil des Problems, dass in unserer gesellschaftlichen Betrachtung meistens unterschätzt wird. Etwa 4 Stunden am Tag beschäftigen sich die meisten Frauen mit Hausarbeit. Jeden Tag.

Das wichtigste Argument für diese Art der Verteilung ist das Einkommen. Auch heute verdienen Männer meist mehr Geld. Und das liegt auch daran, weil sie eben so viel arbeiten. Denn mehr Zeit im Job, das heißt oft auch: mehr Erfahrungen gesammelt, bessere Chancen aufgebaut. Die ungleiche Verteilung im Haushalt ist Teil der Ursachen für die ungleiche Entlohnung und damit ein großer Teil der aktuellen Debatte um Gleichberechtigung.

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So klappt es mit der gerechten Aufteilung

Wie aber klappt es denn nun mit der Gleichberechtigung im Haushalt? Wie schaffen es Partner, egal welchem Geschlecht sie nun angehören, ihre Hausarbeit gerecht aufzuteilen?

Die Autorin Stefanie Lohaus lebt mit ihrem Partner zusammen und erzieht ein Kind. Sie dachte sich: keiner darf zu viel machen und niemand sollte zu wenig erledigen. Es muss ganz einfach auf die 50 Prozent für Menschen in einer Zweierbeziehung hinauslaufen, damit keiner meckern kann. Sie hat das 50/ 50 Prinzip im Haushalt kurzerhand zum Leitmotiv erkoren. Fortan begannen beide damit, penibel alles aufzulisten, wer was und wann tut und werteten das Ganze dann regelmäßig aus.

Das sah dann etwa so aus: sie kümmerte sich beim Baby um die Nahrungsaufnahme, er um die Abgabe – „also ums Windelnwechseln“, wie Lohaus lakonisch bemerkt. Damit sie auch mal das Haus verlassen konnte, wurde Milch abgepumpt, die dann per Flasche serviert werden konnte

Das Ziel dieser Herangehensweise war nicht nur die Aufteilung der Hausarbeit. Es war auch die gerechte Aufteilung der Kosten. Dementsprechend musste genug zeitlicher Raum für beide geschaffen werden, die dafür nötigen Einnahmen auch reinzukriegen.

In ihrem Buch „Papa kann auch stillen“ beschreibt sie ihre Erfahrungen auf lustige und anschauliche Weise. Es soll als Inspiration für all jene dienen, die meinen, „das mit der gerechten Aufteilung ist ohnehin nicht möglich“.

Voraussetzung für ein solches Unterfangen ist natürlich die Bereitschaft beider, sich darauf einzulassen. In den allermeisten Fällen dürfte es der Vater sein, für den hier erst einmal Einschnitte entstehen. Finanzielle Einschnitte. Wer sich von vornherein zum Familieneinkommen erklärt und meint, dass es der Mutter nicht ebenso möglich sein wird, der verstellt der Familie die Chance auf einen Ausgleich womöglich von vornherein.

Die Lösung heißt: Delegation

Dabei liegt einem solchen Urteil doch oft die Meinung zugrunde, dass Hausarbeit „nicht so viel sein kann“. Auffällig wird es nur, wenn die gleiche Person nach einem harten Arbeitstag dann keine Energie mehr für dieselben Tätigkeiten haben will.

Ganz unschuldig an diesem Problem sind aber auch die Haushalts-Verwalterinnen und Verwalter nicht: nicht selten haben sie diesen nämlich fest im Griff und sind kaum bereit, Verantwortung wirklich abzugeben. Wer immer wieder den Abwasch erledigt, emsig Wäsche wäscht oder freudig kocht, weil sie oder er meint, der andere könne es ja ohnehin nicht, der macht es seinem Partner zu leicht, Nein zu sagen.

Helfen kann es, hier schrittweise vorzugehen:

1. Erstelle gemeinsam mit deinem Partner eine Liste, welche Hausarbeiten es gibt und wer aktuell verantwortlich ist

Wenn hier keine großen Unterschiede auffallen, selbst wenn ihr euch die Aufwände im Detail anschaut, dann: Prima! Offenbar gibt es bei euch nicht viel umzuverteilen. Fraglich ist dann nur, warum du dir diesen Text hier überhaupt anschaust. Ein Tipp von Autorin Lohaus: eine echte 50/50 Aufteilung gab es auch bei ihr nie und das ist auch überhaupt nicht sinnvoll. Es macht durchaus Sinn, nach Kompetenzen und Möglichkeiten zu schauen und das Verhältnis immer wieder zu justieren.

Aus der Liste mit dem Ist-Zustand kann auch ein Plan für die Zukunft werden. Ein klassischer Haushaltsplan kann zunächst einengend wirken, aber auch Sicherheit und Übersicht für alle Beteiligten bringen.

2. Lege Standards fest

Wie groß darf der Wäscheberg werden? Wann steht das Essen auf dem Tisch und wie soll die Küche vor dem Schlafengehen aussehen? Es sind Erwartungshaltungen, die du gemeinsam mit deinem Partner festlegen solltest.

3. Verteile Verantwortung

Jetzt wird es womöglich ernst für alle Beteiligten: eine Person muss Verantwortung abgeben. Die andere dafür welche übernehmen. Denke daran, wie wichtig es ist, diese Zuweisungen ernst zu nehmen: nur wer die Verantwortung spürt, wird sie auch übernehmen. Versuche dabei vielleicht nicht davon auszugehen, dass du alles am besten kannst. Eventuell hast du in einigen Bereichen mehr Erfahrung, beim Waschen etwa. Dein Partner kann und wird das auch lernen.

4. Engagiere eine Haushaltshilfe

Wenn beide arbeiten gehen, mach dir das Leben nicht unnötig schwer und engagiere jemanden, der ein paar Stunden in der Woche hilft. Keine Sorge: es wird immer noch genug zu tun geben für dich und deinen Partner.

Wer Kinder hat sollte zudem auch daran denken, diese möglichst früh in die Hausarbeit mit einzubinden. So kannst du wichtige Skills vermitteln und musst auf lange Sicht immer weniger selbst machen

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Das Heil liegt nicht in der Arbeit

Die meisten Menschen kennen es nicht anders: Arbeit und das daraus entstandene Ergebnis als primäre Quelle für Bestätigung zu betrachten. Das kann ein Fehler sein, wenn daraus eine Abhängigkeit von Arbeit entsteht. Nicht falsch verstehen: viele Arbeiten müssen getan werden, aber die vielleicht wichtigste Erkenntnis für viele überlastete Hausarbeitstiere wird womöglich sein: dass es von Zeit zu Zeit nötig ist, auch mal die Füße hochzulegen.

„Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich selbst hat, ist ein Sklave.“ hat der Philosoph Friedrich Nietzsche einmal gesagt und legte damit die Messlatte für viele vielleicht scheinbar unerreichbar hoch. Aber wer meint, dass nur der Schlaf zur Ruhe reicht, arbeitet tatsächlich ununterbrochen.

Also: sei nicht geizig mit deiner Arbeit und gönn dir Pausen, unternimm etwas und sei selbst kreativ. Verabschiede dich von dem Gedanken, alles perfekt machen zu müssen. Das wird dein Leben und das deines Partners mit Sicherheit verbessern!

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