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Kreuzschifffahrt umweltfreundlich

EnergiewendeKreuzfahrtschiffe: So werden die Reisen wieder grün

Kreuzfahrten sind ökologisch gesehen weder eine Katastrophe noch harmlos. Doch es tut sich einiges – Kreuzfahrtschiffe könnten in Zukunft tatsächlich nachhhaltig sein und sogar wie von Geisterhand fahren. Wir stellen die aufregendsten grünen Kreuzfahrtschiffe vor.

Die meisten Menschen gehen beim Reisen davon aus, dass Abgase von Autos das Klima belasten. Wer nochmal richtig einen drauflegen will, der steigt um aufs Flugzeug. Beides stimmt: das Auto und das Flugzeug sind tatsächlich schädlich für das Klima. Ein Akteur, der bei dieser Rechnung jedoch oft ungenannt bleibt, ist der riesige Passagierfrachter.

Kreuzschifffahrten erfreuen sich seit Jahren steigender Beliebtheit. Nicht ohne Grund: mit kaum einem anderen Verkehrsmittel können Reisende das Gefühl genießen, dass der Weg das Ziel ist. Anspruchsvollen Komfort auf Niveau von Sternehotels bieten einige Kreuzfahrtschiffe gepaart mit Pools und Kulturprogramm an Deck.

CO2-Belastung bei Kreuzschiffen nicht unbedingt höher als beim Fliegen

Dennoch trübt nicht nur der Gedanke an die Zukunft des globalen Klimas die Urlaubsgefühle. Tatsächlich erzeugt eine 7-tägige Kreuzschifffahrt zwar sehr viel mehr CO2-Emissionen als ein Auto oder die Bahn. Aber immer noch weniger als ein Hin- und Rückflug Flug von Deutschland nach Florida. Mit dem Rechner des Anbieters atmosfair, kannst du die Emissionen deiner Kreuzschifffahrt selbst berechnen.

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Große Sorgen machen sollte einem vor allem die Luft um die Schiffe herum. Der Naturschutzbund musste feststellen, dass sich die Feinstaubwerte in Hamburg bei den Anlegestellen für die großen Kreuzer gegenüber dem restlichen Stadtgebiet um den Faktor 100 multipliziert haben. Auf 50.000 Partikel in einem Kubikzentimeter Luft.

Schuld sein soll der Antrieb: Schweröl gilt als krebserregend und wird für weitere Krankheitsrisiken mitverantwortlich gemacht. Einige Städte haben unter anderem wegen dieser Risiken bereits ein Verbot für das Anlegen solcher Schiffe angeordnet. Anders als Frachtschiffe sollen sie ja meistens im Stadtinneren ankommen und nicht im Industriegebiet. Genau dort wiederum wollen aber die großen Ferien-Reedereien ihre Gäste nicht entlassen. Es müssen also Lösungen her.

Kreuzschifffahrten mit Solar-Segeln und Bio-Gas

Der Japaner Yoshioka Tatsuya ist der Meinung, dass das Reisen auf der See wieder grün sein muss und erinnert uns daran, dass wir eigentlich schon mal weiter waren. Mit Segeln und ohne Akkus, dafür aber mit Wind und Schnaps gingen vor 300 Jahren ganze Mannschaften auf gewaltige Reisen ans andere Ende der Welt und machten fantastische Entdeckungen.

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Genau das hat ihn offenbar zum Projekt „Peace Boat“ animiert: auch dieses soll sich wieder das Prinzip der Windkraft zunutze machen und dieses wiederum mit anderen Antrieben kombinieren. Umfangreiche Solarpaneele mit einer Fläche von 6000 m² sollen 750 KW elektrische Energie auf hoher See einsammeln und gemeinsam mit möglichst schonenden Treibstoffen wie Flüssiggas, Bio-Gas, Bio-Diesel und Diesel-Öl in den Antrieben laufen.

Auf dem Schiff, das wie ein Wal aussieht, sollen bis zu 2000 Passagiere reisen können und im Sinne des Erfinders dazu beitragen, dass Urlauber auf Bildungsreisen ihr Verständnis für wirtschaftlich unterentwickelte Regionen in der Welt erweitern. Wem das alles vorkommt wie der Traum eines unverbesserlichen Idealisten, der mag einerseits Recht haben und wird trotzdem umso mehr überrascht sein: 2020 soll das erste Schiff fertig sein.

Flüssiggas bringt Kreuzschiffe grüner voran

Viele Reedereien setzen schon heute auf Verbesserungen, um ihre Reiseangebote nachhaltiger gestalten zu können. So wird immer öfter auf einen Flüssiggas-Antrieb gesetzt, der als abgasarm gilt. Gegenüber den bisher üblichen Schweröl- oder Dieselantrieben können die Emissionen von Stickoxiden um 80 Prozent und die von CO2 um immerhin 20 Prozent reduziert werden.

Als erster Anbieter will AIDA mit seinem “Nova” Schiff bereits Ende 2018 erste Fahrten mit bis zu 5.200 Passagieren in See stechen.

Selbstfahrende Schiffe nehmen Kurs

Die Vision erinnert an große Piratenschiffe, die wie von Geisterhand durch die Meere segeln. Dabei ist gerade die Frachtschifffahrt das Entscheidende, wenn es um die Belastung des Klimas geht – sie macht 99,5 % der globalen Schifffahrt aus.

Deswegen konzentrieren sich Forscher auch auf Containerschiffe, die möglichst wenig Emissionen ausstoßen. Schon 2020 soll das erste dieser Containerschiffe ohne Kapitän den Hafen verlassen. Das 70 Meter lange Schiff soll immerhin 6 Knoten schaffen. Das sind 11 Kilometer pro Stunde die durch zwei schiffseigene Elektromotoren angetrieben werden. Mithilfe von allerhand Sensortechnik und einem automatischen Ankersystem, soll es komplett autonom Waren von A nach B transportieren können. Damit soll sich im Ursprungsland Norwegen nicht nur die Schifffahrt verändern: es geht vor allem auch um die Entlastung der Straßen.

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Schon heute auf grüner See

Welcher Anbieter von Kreuzschifffahrten aus Sichtweise des Umweltschutzes als eher empfehlenswert gilt, kann derzeit nur das Ranking des Naturschutzbundes sagen. Dort werden Anbieter zu bestimmten Kriterien unter die Lupe genommen. Als einfache Regel gilt: je größer die Menge an Gästen auf dem Schiff, desto besser sieht die Rechnung für den einzelnen Passagier aus.

So gesehen kann der Urlaub auf hoher See durchaus ohne allzu schlechtes Gewissen dazu dienen, die Welt besser kennenzulernen. Schließlich gibt uns nichts mehr Energie, als ein Blick auf die unendlichen Weiten der Meere.

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