Gegen Ende des Sommers finden in vielen Städten Deutschlands Lichterfeste statt. Häuser und Straßen hüllen sich plötzlich in stimmungsvolles Licht und in manchen Orten ziehen Menschen mit Lampions umher. Woher kommt die Faszination von Lichterfesten?
Wenn heute in vielen Städten berühmte Gebäude in atemberaubenden Farben erstrahlen und wir uns in einer nicht weit entfernten Zukunft wähnen, befinden wir uns in Wirklichkeit auf einer Linie mit uralten Traditionen.
Mit Lampions durch die Straßen
Lichterfeste haben einen religiösen Ursprung und gehen auf Laternenumzüge zurück. Der erste dieser Art fand laut Kirchengeschichte einem Mann zu Ehren statt, der einem frierenden Bettler seinen Mantel gab. Daraufhin sollte er zum Bischof ernannt werden, was dieser jedoch ablehnte und sich der Legende nach in einem Gänsestall versteckte. Dort aber wurde er für einen Dieb gehalten und musste weiter fliehen. Natürlich hatte sich aber bereits eine Fangemeinde gebildet, die ihn auf der Flucht traf und mit einem Fackelzug zu seinem Haus begleitete. Man nannte ihn den Heiligen Martin und seitdem ziehen viele Menschen in Gedenken an ihn am 11. November mit Lampions durch die Straßen.
Doch unser Bedürfnis, die winterliche Kälte und Dunkelheit in gemütlich strahlende Wärme umzuwandeln, treibt weitere Blüten. Zu Weihnachten werden Balkone und Straßenzüge beleuchtet und auch in anderen Religionsgemeinschaften werden Feste mit Lichtern gefeiert. Das jüdische Chanukka heißt übersetzt nichts anderes als Lichterfest. Hier wird ein achtarmiger Leuchter jeden Tag um ein Lämpchen heller, während der Tradition nach alle Arbeiten ruhen sollen.
Festivals der Freiheit und der Schönheit
In großen Städten hat sich in den letzten Jahren der Trend hin zu großen Lichtinstallationen und Projektionen hin entwickelt. Oft erinnern sie an historische Ereignisse oder sollen einfach nur dafür sorgen, dass die Bewohner und Besucher der Stadt trotz des mitunter schlechten Wetters und den kürzeren Tagen mal wieder einen Fuß vor die Tür setzen.
Zu den bekanntesten Lichterfesten in Deutschland, die oft zwischen Oktober und November stattfinden, gehört die Nürnberger Blaue Nacht, die Kölner Lichter, und das Festival of Lights in Berlin.
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Allen dieser modernen Feste ist gemein, dass Unternehmen und Künstler sich zusammentun, um besondere Gebäude der Stadt in ein neues Licht zu hüllen. Zelebriert wird die Schönheit und Bewohnern und Touristen bekommen einen neuen Blick auf das Panorama geboten.
Berlin leuchtet
Das Berlin gleich zwei große Lichterfeste auf dem Programm stehen hat, dürfte für alle ein großer Grund zur Freude sein. Seit 2013 gibt es neben dem Festival of Lights in der deutschen Hauptstadt das 17-tägige Berlin leuchtet. Hier werden fast 500 Gebäude der Stadt mit modernsten Formen der Lichtkunst von internationalen Künstlern und Designern in Szene gesetzt. 2018 findet das Festival bereits zum fünften Mal statt. Zwischen 28. September und 14. Oktober findet es statt.
Zu Zeiten, in denen der gesellschaftliche Zusammenhalt auf die Probe gestellt scheint, ist das eine wichtige Botschaft. Die Veranstalter des eingetragenen Vereins hinter dem Festival, der unter anderem auch von lekker Energie gefördert wird, bedeutet die gelebte Toleranz und Freiheit Berlins sehr viel. Mit dem Festival soll das ordentlich gefeiert werden.
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Die schönsten Lichterfeste in Deutschland
Doch niemand soll glauben, dass nur die Hauptstadt imstande ist, Schönheit und Freiheit mit großen Festivals der Beleuchtung zu feiern! Wir haben für dich eine Karte der spannendsten Lichterfeste in ganz Deutschland erstellt. Download im Posterformat nach dem Klick!
Wir wünschen erleuchtende Momente.
