Die meisten von uns tragen sie ständig mit sich herum. Laster, schlechte Angewohnheiten oder die sogenannte Aufschieberitis. Sie dürfte auch der Grund sein, dass wir notwendige Änderungen gern vor uns herschieben. Also schmieden wir gute Vorsätze. Aber wie gelingen diese auch? So gelingt gute Energie fürs neue Jahr.
Wer wäre nicht gern perfekt? Tatsächlich hat jeder von uns schlechte Angewohnheiten oder würde gern mehr erreichen. Doch das Leben all den eigenen und gesellschaftlichen Idealvorstellungen nach zu formen, ist ein Ding der Unmöglichkeit.
Wie oft beruhigen wir unser Gewissen spätestens im vierten Jahresquartal mit der Tatsache, dass die Veränderungen längst geplant sind? Endlich mit dem Rauchen aufhören, gesünder Essen und mehr Sport sowie eine ausgewogene Freizeitgestaltung gehören dabei zum Standard Rüstzeug an Vorsätzen.
Wie Gute Vorsätze scheitern
Doch dann passiert ganz oft Folgendes: Die ersten womöglich verkaterten Tage nach Silvester rühren wir vielleicht noch keine Zigarette an. Die Weinflaschen bleiben verschlossen. Vielleicht haben wir uns sogar zu Weihnachten neue Turnschuhe gekauft, um endlich Joggen zu gehen. Aber je mehr der Alltag wieder Einzug hält, desto eher fallen wir wieder in alte Muster zurück. Es scheint so, als wäre die Macht der Gewohnheit stärker als der Wille.
Wem partout nichts einfallen mag, was er gern auf die Liste für das nächste Jahr packen würde, ist entweder ein Schummler oder ein besonders ungeduldiger Zeitgenosse. Er will die Veränderung sofort. Ist das also das Geheimnis für das Gelingen von Vorsätzen? Ein Machen statt Abwarten?
Dazu haben wir den Blogger Patrick Hundt befragt. Er muss es wissen: Schließlich beschäftigt er sich seit Jahren mit der Frage, wie man gute Angewohnheiten in sein Leben integrieren kann, und gibt auf seinem Blog zahlreiche Tipps, die von Hunderten Menschen täglich gelesen werden.
Energieladen:
Welche Vorsätze gehen generell am öftesten ins Leere?
Patrick:
Ich vermute, das sind jene Vorsätze, die man sofort angehen könnte, aber lieber aufs neue Jahr verschiebt. Jeder muss sich fragen, wie ernst es einem wirklich ist, wenn man noch bis zum 1. Januar wartet, sich etwas Gutes zu tun. Schließlich verschiebt man die Herausforderung nur auf später, weil sie einem jetzt zu schwer erscheint.
Die häufigsten Neujahrsvorsätze sind, ein großes Laster abzulegen (Zigaretten, Alkohol und Süßigkeiten), mehr Sport zu treiben, sich gesünder zu ernähren und sich mehr Zeit für Familie und Freunde zu nehmen. Das sind alles Dinge, die jeder für richtig hält, die aber dennoch schwer einzuhalten sind.
Was Vorsätze scheitern lässt
Energieladen:
Und was sind die Gründe, die Vorsätze scheitern lassen? Obwohl wir beim Verfassen dieser noch so sicher waren, dass wir es durchziehen wollen?
Patrick:
Es gibt eine Reihe von Gründen, weshalb gute Vorsätze scheitern – vor allem, wenn sie fürs neue Jahr gefasst werden. Aus irgendwelchen Gründen glauben wir, eine Veränderung würde uns später (am 1. Januar) leichter fallen als heute. Das ist die typische Einstellung: „Morgen fange ich an.“ Dabei ist morgen auch wieder nur ein neues Heute.
Dass uns Veränderungen heute so schwer fallen, liegt an inneren und äußeren Widerständen. Es gibt immer etwas, das uns vom guten Vorsatz abhält. Zum Beispiel das schlechte Wetter, wenn wir gerade Joggen wollten oder ein spontaner Termin im Büro, wenn wir Zeit für die Familie aufbringen wollten. Diese Widerstände unterschätzen wir, wenn wir uns etwas vornehmen.
Wir nehmen uns häufig zu viel vor. Gerade an Silvester erstellen wir gern gleich eine komplette Liste mit neuen Verhaltensweisen. Dabei verzetteln wir uns schnell und fallen in alte Gewohnheiten zurück. Wir können meist nur eine große Veränderung aushalten.
Diese 4 Tipps bringen dich zum Erfolg
Außerdem sind viele Vorsätze zu unkonkret. Was bedeutet es schon, mehr Sport treiben oder sich gesünder ernähren zu wollen? Das ist schwammig und führt dazu, dass wir gar nicht wissen, was genau wir ändern wollen, wenn es ernst wird.
Energieladen:
Hast du einen Trick, wie wir unsere Vorsätze gelingen lassen können?
Patrick:
In den oben genannten Gründen sind bereits die Lösungen enthalten. Die folgenden vier „Tricks“ sollten helfen:
- Keine Vorsätze formulieren, deren Umsetzung weit in der Zukunft liegt. Sofort anfangen. Erst dann wird deutlich, ob man überhaupt ausreichend Motivation mitbringt.
- Nur eine Gewohnheit ändern. Auch wenn man viele Ideen hat, sollte man die meisten davon aufschieben und sich zunächst um das wichtigste Vorhaben kümmern. Das wird schwer genug.
- Sehr konkrete Vorsätze formulieren. Anstatt sich „gesünder ernähren“ zu wollen, sollte man überlegen, wie genau das aussehen kann: Wie oft kocht man selbst? Welche Lebensmittel möchte man häufig essen, welche sind tabu?
- Beobachten, durch welche Widerstände man zurückgehalten wird und diese reduzieren. Um öfter zu kochen, hilft es mir beispielsweise, wenn ich am Sonntag einen Menüplan für die gesamte Woche erstelle und einmal dafür einkaufen gehen. Abends muss ich dann nur noch das Rezept hinlegen, die Zutaten aus dem Kühlschrank nehmen und loslegen.
Energieladen:
Danke für die Antworten und Tipps!
Zusammenfassend kann man wohl sagen: Vorsätze an sind nicht verkehrt. Sie zeugen davon, dass wir nötige Veränderungen erkannt haben, und sind ein erster Schritt für einen Plan. Wir sollten uns dabei genau analysieren und statt einen bestimmten Tag, wie dem ersten Januar, lieber das Endergebnis fixieren. Also zum Beispiel eine verbesserte Gesundheit. Im Idealfall sucht man sich Vorsätze, die realistisch sind, direkt einen Mehrwert bringen und die schnell umsetzbar sind. Zum Beispiel der Wechsel zu einem seriösen und günstigen Ökostromanbieter. Das ist ein konkretes Ziel mit positiven Effekten für die Haushaltskasse und für die Umwelt. Wir hätten da einen Tipp: 😉
Wir jedenfalls wünschen einen guten Start ins neue Jahr und viel gute Energie!