Keinen Garten zu haben ist noch lange keine Entschuldigung dafür, nichts anzubauen. Wer keine sonnenlose Kellerwohnung bewohnt, sollte in Betracht ziehen, einfach in der Küche anzubauen. Auf dem Fenstersims bis hin zu den Wänden lassen sich mit allerhand kreativer Ideen wundervolle kleine Kräutergarten gestalten. Wir zeigen, wie du vorgehen kannst.

Schritt 1: Die Kräutersamen besorgen

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Wichtig vor Beginn ist eigentlich nur vernünftige Erde. Blumenerde ist ungeeignet, im Gartenmarkt gibt es spezielle Kräutererde und -dünger mit dem richtigen Nährstoffanteil und Wasseraufnahmefähigkeit. Empfehlenswerte Kräutersamen für den Beginn sind folgende:

  • Basilikum: Der Klassiker. Braucht besonders viel Wasser und Sonne. Einmal im Monat düngen.
  • Kresse: Für Einsteiger. Wächst schnell und ohne großen Aufwand. Am Besten gleich mehrere Packungen Samen kaufen und gut auf der Erde verteilen.
  • Thymian: Das würzige Kraut kann ziemlich hoch wachsen und benötigt viel Sonne, nicht aber zu viel Wasser.
  • Schnittlauch: Der ebenfalls sehr lang wachsende Lauch wächst sehr schnell und verbraucht viele Samen. Einfach immer wieder neu säen und gleich verzehren.
  • Petersilie: Benötigt vergleichsweise wenig Licht und Wasser. Sollte zügig verbraucht werden, da es sonst an Geschmack verliert.
  • Dill: Der Freund einer leckeren Kartoffelmahlzeit braucht extra viel Platz im Töpfchen, dafür aber nicht so viel direktes Licht.

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Schritt 2: Die Töpfe und Aufsteller besorgen

Bei der Auswahl der Töpfe solltest du dich vor allem an dem gewünschten Ertrag orientieren. Wenn die Kräuter eher essbare Deko in der Küche sind oder doch den Ersatzgarten auf dem Balkon stellen sollen, solltest du entsprechend größere Behältnisse wählen.

Einige Kräuter benötigen etwas mehr Platz. Ansonsten sind deiner Kreativität hier keine Grenzen gesetzt! Im Baumarkt gibt es Tontöpfe und Einrichtungsläden haben mittlerweile eine ganze Reihe von kreativen Aufstellern oder Wandhalterungen im Angebot. Andere recyceln auch alte Gläser oder Plastikbehälter und funktionieren sie zu Töpfen um. Hierbei immer darauf achten, dass sich in einem geschlossenen Behälter kein Wasser anstaut.

Anzuchttöpfe benötigst du zuhause eigentlich nicht, da es in der Regel wenig Wind geben sollte, der die jungen Pflanzen beim Großwerden stört. Du kannst die Samen also direkt auf die Erde in deinen Töpfen legen und diese dann gut anfeuchten.

Schritt 3: Pflegen und ernten

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Es klingt banal, aber die Kräuter müssen regelmäßig gegossen werden. Allzu oft machen sich Leute große Mühe und sind dann ein paar Tage nicht zu Hause, wonach sie nur noch traurige Trockenlandschaften wiederfinden.

Auch oft verschlafen wird, dass die Kräuter im Gegensatz zu Blumen tatsächlich essbar sind! Das bedeutet auch: Blüten trotz schönen Anblicks gleich abschneiden und allzu große Austriebe ab und an wegkürzen. Diese raubt der Pflanze nur unnötig Energie, die besser auf deinem Käsebrot aufgehoben wäre.

Auch die Erde muss regelmäßig gedüngt werden: mit einem speziellen Kräuterdünger versteht sich, denn auch das feinste Kraut kann sich nicht nur von Luft, Liebe und Wasser ernähren. Sind die Kräuter dann endlich da, sollten auch diese zügig geerntet werden. Wenn du sie nicht sofort brauchst, kannst du sie auch in eine kleine Tupperdose legen und erst einmal einfrieren.

Einige der Kräuter werden es dir danken und nach dem Abschnitt direkt nachlegen und weiter wachsen, andere gehen kläglich ein. Dort kannst du dann nachsamen, vielleicht eine andere Sorte probieren. Mit der Zeit wird sich herausstellen, inwieweit du das Zeug zum Gärtner hast! Im Klaren sein musst du dir jedenfalls darüber, dass die Guten schon ein wenig Zeit & Liebe brauchen, gleichzeitig aber nur wenige Fehler tolerieren. Mit der Zeit sammelst du jedoch Erfahrung und wirst es nicht bereuen, deine Küche in einen kleinen Garten verwandelt zu haben.

Die Stadt als Garten

Warum solltest du bei einem kleinen Kräutergarten aufhören? Graue Straßenzüge und nutzlose Brachen sind nicht allein Sache der Stadtverwaltung. Statt dich wie andere einfach nur zu beschweren, kannst du ganz leicht zu einer grüneren Stadt beitragen. Du kannst sie sogar in einen nützlichen Garten mit allerlei Kräutern oder gar Gemüse verwandeln! Überall in Deutschland entstehen Urban Gardens, also städtische Gärten, die von Freunden und Anwohnern gemeinsam bewirtet werden.

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Wenn du dich aber erst einmal vorsichtig an das Thema rantasten willst, haben wir einen kleinen Trick für dich: Mit Seedbombs, kleinen Säckchen voller Samen, die einfach gedeihen, kannst du hässliche Baulücken oder die Brache am Ende deiner Straße auf eigene Faust und ganz anonym optisch aufwerten. Wenn du deine Stadt einmal so richtig “grünbomben” willst, findest du im Internet Seedbomb-Angebote mit Blumen und Wildkräutern schon für eine handvoll Euro. Oder baust sie einfach selber.