Stromanbieter wechseln: Die größten Mythen schnell widerlegt
Treue zahlt sich nicht immer aus: Stadtwerke sind in vielen Kommunen überteuert und Haushalte könnten leicht Hunderte Euro im Jahr sparen. Trotzdem schrecken viele Menschen noch immer vor dem Stromanbieterwechsel zurück. Diese Fragen stellen sich Stromkunden
Droht mir dann ein kleiner Papierkrieg, wenn ich den Stromanbieter wechsle?
Der Stromanbieterwechsel im Internet hat einen gewaltigen Vorteil: er kommt fast ohne Papier aus. Dass der Wechsel des Stromanbieters mit bürokratischen Hürden verbunden ist, kann getrost als Mythos abgelegt werden. Das Ausfüllen von Formularen entfällt hier nämlich komplett! Tatsächlich muss man sich nach der Entscheidung für einen neuen Stromanbieter sowie den jeweils passenden Stromtarif erstmal um gar nichts weiter kümmern. Einfach den bestehenden Stromtarif kündigen und die Abmeldung des alten Vertrags wird gänzlich vom neuen Stromanbieter übernommen. Nur eine einzige Sache ist dabei zu beachten: eventuelle Laufzeiten und Kündigungsfristen bei dem aktuellen Stromanbieter. Aber selbst das wird im Zweifelsfall ohne weiteres Zutun von den beiden Stromanbietern selbst verwaltet. Diese informieren Sie in einem solchen Fall einfach, dass ein Stromanbieterwechsel erst ab einem bestimmten Datum möglich ist. Der Papierkrieg beim Stromanbieterwechsel droht also überhaupt nicht. Wer sich für den Anbieterwechsel im Internet entscheidet, kann das Wechseln des Tarifs mit wenigen Klicks sicher und einfach in die Wege leiten. Selbst wer den etwas komplizierteren Weg über einen Vertrag auf Papier wählt, wird überrascht sein, dass kaum mehr auszufüllen ist als bei einer Pizzabestellung. Nur braucht die Post dann doch ein wenig länger.
Wie gehe ich Schritt für Schritt beim Stromanbieterwechsel vor?
Diese Dinge sollten Sie beim Stromanbieterwechsel beachten. Dann kann wirklich nichts schiefgehen. Schritt 1: Schauen Sie sich die letzte Stromrechnung an. Holen Sie die letzte Stromrechnung raus und prüfen Sie die Kosten sowie den Verbrauch. Ein üblicher Verbrauch von einem Zweipersonen-Haushalt liegt bei 2.100 Kilowattstunden im Jahr. Die Zahl ist natürlich von vielen Faktoren abhängig, zum Beispiel der Art des Herdes und der Warmwasserzubereitung. Wer beides mit Gas betreibt, hat natürlich einen geringeren Stromverbrauch und benötigt dafür mehr Gas. Schritt 2: Prüfen Sie die Vertragslaufzeit Ihres Anbieters. Viele Verträge verlängern sich automatisch. Ein fairer Anbieter bietet Stromtarife mit Vertragslaufzeiten zwischen einem Monat und einem Jahr. Sollte die Mindestvertragslaufzeit des alten Anbieters noch laufen, können Sie vorerst nicht ohne Weiteres die Kündigung schreiben und wechseln. Schritt 3: Suchen Sie einen Vergleichsdienstleister im Internet auf. Vertrauenswürdige Anbieter fragen Sie vor Abschluss eines neuen Stromtarifs zunächst nach der Postleitzahl und Ihrem jährlichen Verbrauch. Diese Daten dienen lediglich dazu, den Tarif des Stromanbieters mit den Konditionen Ihres örtlichen Versorger zu vergleichen. Sie können im Tarifrechner direkt Ihre Ersparnis ermitteln. Schritt 4: Vergleiche richtig lesen Auf den meisten Vergleichs-Webseiten werden die Stromanbieter alle untereinander dargestellt. Sie haben dann die Möglichkeit, nach verschiedenen Kriterien zu filtern: Ökostrom Anbieter, Vertragslaufzeiten und so weiter. Oft werden Ihnen zudem bereits Ersparnisse vorgerechnet. Diese basieren in den meisten Fällen auf der Annahme, dass Sie noch beim Grundversorger sind. Achtung: viele Anbieter und Vermittler locken Verbraucher mit einem Bonus, der zum Vertragsabschluss ausgeschüttet wird. Dieser Bonus wird in die Ersparnis mit eingerechnet, sodass der tatsächliche Strompreis günstiger aussehen kann. Wollen Sie solche Rabatte und Boni mitnehmen, dann sollten Sie den Stromvertrag zum Ablauf der Mindestlaufzeit kündigen und einen neuen Anbieter suchen. So beugen Sie hohen Kosten vor. Denn viele Bonus-Tarife erscheinen nur deswegen in Vergleichsportalen weit oben, weil die Bonuszahlungen die Stromkosten im ersten Jahr senken. Fallen Boni im zweiten Jahr weg, ist der Vertrag deutlich kostspieliger. Prüfen Sie in jedem Fall die genauen Details der Stromanbieter: wie hoch sind die Kosten also nicht nur im ersten Jahr sondern auch in den Jahren danach? Die Kosten ergeben sich aus dem Verbrauchspreis (Kilowattstunden im Jahr * Preis pro Kilowattstunde des neuen Anbieters) und dem Grundpreis. Achten Sie an dieser Stelle auch auf Bewertungen anderer Kunden: ist der Stromanbieter fair und serviceorientiert? Gute Anbieter mit günstigen Stromtarifen haben eine eigene Service-Abteilung, in der sich Mitarbeiter um die Kunden kümmern. Außerdem interessant: Ökostrom gilt vielen immer noch als “Luxus” – dabei sind Ökostrom-Tarife in vielen Fällen nicht einmal teurer als konventionell erzeugter Strom. Die Verbraucher haben aber zwischen zahlreichen Angeboten zu wählen und oft ist nicht ganz klar, worin sich diese Angebote unterscheiden und ob ein Wechsel wirklich so leicht von statten geht. Allgemein gilt: Ein Anbieter ist wirklich ein Ökostromanbieter, wenn … - der Ökostrom zu 100% aus erneuerbaren Energien hergestellt wird - der Ökostromanbieter unabhängig von den vier großen Atomkonzernen ist - der Anbieter aktiv den Ausbau erneuerbarer Energien fördert Schritt 5: Daten sicher eingeben Geben Sie Ihre Adressdaten ein, der Stromanbieter Wechsel wird dann für Sie eingeleitet. Die Daten werden dem neuen Energieanbieter übermittelt, der sich um die Abmeldung des alten Vertrags kümmern wird. In der Regel vergehen 4 bis 6 Wochen und der Wechsel ist gelungen. Sie bekommen dann Post vom neuen Anbieter, der Sie über den erfolgreichen Wechsel informiert.
Wenn ich mit dem neuen Versorger doch nicht zufrieden bin, kann ich ich dann nicht mehr zurück wechseln?
Auch das stimmt nicht. Sie können jederzeit wieder zurück zu deinem alten Stromanbieter wechseln. Achten Sie beim Abschließen neuer Verträge dabei aber vor allem auf die Mindestvertragslaufzeiten sowie auf einen eventuellen Bonus, der bei Nichteinhaltung einer Mindestlaufzeit durch eine Kündigung dann doch nicht ausgezahlt wird. Üblich ist 1 Jahr. Danach können Sie wieder wechseln. Aber ob Sie wieder zu dem ursprünglichen Anbieter zurück sollten, ist eine andere Frage. In der Regel haben Sie bessere Konditionen und erhalten günstigere Angebote zu Stromtarifen, wenn Sie beim Wechsel auf die günstigste Kombination aus monatlichen Grundkosten und dem Preis pro Kilowattstunde achten. Mithilfe von Vergleichen auf verschiedenen unabhängigen Webseiten, können Sie einen günstigeren Anbieter finden und viel Geld sparen.
Sparangebote haben oft einen Mangel beim Preis-Leistungsverhältnis. Oder?
Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass besonders günstige Stromanbieter an Stellen wie dem Service sparen. Das kann zur Folge haben, dass es bei Problemen mit der Rechnung, dem monatlichen Abschlag, Tarif ändern oder dem Ablesen der kWh-Zählerstände zu Schwierigkeiten kommen kann. Jeder kennt endlose Warteschleifen beim Anrufen von Servicenummern. Oft lagern Anbieter hier das Servicemanagement an Dritte aus. Die Folge: Fragen werden nur sehr langsam oder im schlimmsten Fall gar nicht beantwortet. Tipp: Achten Sie bei der Wahl deines neuen Stromversorgers nicht nur auf den niedrigsten Preis, sondern schauen Sie sich auch Bewertungen anderer Nutzer an. Ein guter Stromanbieter zeichnet sich auch durch guten Service aus. Vergleichen zahlt sich also auch hier aus und hilft Ihnen beim Sparen, von Zeit und Geld!
Sind meine Kontodaten im Internet sicher, wenn ich sie dort eingebe?
Besonders ältere Menschen haben noch immer Sorgen, ihre privaten Daten im Internet einzugeben. Nicht ganz ohne Grund: Schreckensmeldungen über Datendiebstähle und Hackerangriffe reißen nicht ab und für Unkundige ist es in manchen Fällen nicht immer erkennbar, ob man sich gerade auf einer vertrauenswürdigen Webseite befindet. Unser Tipp: Holen Sie sich im Zweifel Hilfe von jemandem, der sich gut im Netz auskennt oder hilf selbst beim wechseln, wenn Sie jemanden kennsen, der unsicher ist. Vertrauenswürdige Webseiten sind in aller Regel an verschiedenen Merkmalen erkennbar. In sicheren Browsern wie Chrome oder Firefox werden verschlüsselte Verbindungen zudem in der Adresszeile durch ein grünes Schloss-Symbol kenntlich gemacht. Generell sind Stromanbieter aus Deutschland mit einem gültigen Impressum vertrauenswürdig – sie haben sich dazu verpflichtet, deine Daten zu schützen und nicht an unbeteiligte Dritte weiterzugeben.