Berlin, 18.09.2012

Immer mehr Umlagen und Entgelte gefährden faire Tarifkalkulation

Netzentgelte, EEG-Umlage, KWK-Umlage, §19-StromNEV-Umlage zur Entlastung der energieintensiven Industrie oder auch die neue geplante Offshore-Umlage: Die Energielieferanten stehen vor vielen Unbekannten, die eine für ihre Kunden faire Kalkulation der Tarife für das Folgejahr erschweren. Besonders kleineren Wettbewerbern ohne Netze und Kraftwerkskapazitäten fällt es zunehmend schwer, die sich daraus ergebenden Belastungen auszugleichen.

 „Wir müssen uns als Energielieferant wenigstens darauf verlassen können, dass die Veröffentlichungsfristen strikt eingehalten werden und die Angaben dann auch verlässlich sind. Das gilt für alle gesetzlichen Umlagen und Entgelte, auf die wir keinen Einfluss haben“, sagt Heike Klumpe, Leiterin Kommunikation des Energiedienstleisters lekker Energie.

Umso bedenklicher ist es, dass die meisten Netzbetreiber ihrer Verpflichtung zur rechtzeitigen Bekanntgabe der Netzentgelte bis zum 15. Oktober im letzten Jahr nicht nachgekommen sind. Das geht aus einer am vergangenen Donnerstag veröffentlichten Analyse des Datenbankdienstleisters „ene’t“ hervor. Ihr zufolge legten nur rund zehn Prozent der Netzbetreiber ihre neue Preisregelungen für 2012 rechtzeitig verbindlich vor. Ein Großteil der Informationen war den Angaben zufolge zum Jahreswechsel schon wieder überholt. Diese Situation ist ein klares Hemmnis für den Wettbewerb auf dem Energiemarkt und damit nachteilig für den deutschen Stromkunden.